Brief Von Pastor Ahmet Güvener

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    Brief von Pastor Ahmet Güvener


    Von: Ahmet Güvener, Pastor der Diyarbakır Gemeinde
    Datum: Diyarbakır, Türkei, 30. April 2007


    Liebe Brüder und Schwestern,

    Ich grüße Euch im Frieden und in der Liebe unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus. Möge der Herr Euch reichlich segnen, ebenso Eure Familien, Gemeinden, und Eure Arbeit. Wir kennen und schätzen Eure Sorge um uns.

    Brüder und Schwestern, in den vergangenen zehn Tagen haben wir sehr schmerzliche Momente erlebt, die wir mit Worten gar nicht ausdrücken können. Unsere schmerzhafte Erfahrung hat uns gezeigt, daß es wirklich so ist, wie es der Herr beschreibt: Was ist dein Leben? Es ist wie ein Nebel, der kurz erscheint und dann wieder verschwindet.” Dadurch haben wir einmal mehr verstanden, wie heilig und nahe am Herrn wir unser Leben führen sollen.

    Wir haben auch verstanden, daß unsere Gesellschaft sehr leicht den Emotionen nachläuft, und daß in solchen schmerzlichen Momenten manche Menschen die Ereignisse ungenau berichten, ob mit Absicht oder nicht. Wir konnten das leider nicht verhindern.

    Als das Massaker von Malatya geschah, waren wir Brüder aus Diyarbakir die ersten, die am Tatort ankamen, außer denen, die schon dort waren, als es geschah. Als wir in Malatya ankamen, war unser Bruder Ugur noch am Leben, aber in einem sehr kritischen Zustand. Gegen 17:30 Uhr übergab Ugur seinen Geist dem Herrn.

    Liebe Brüder und Schwestern, inzwischen haben wir eine neue Perspektive auf diesen schmerzhaften Augenblick gewonnen, so daß wir die Dinge jetzt so sehen, wie es sein soll. Zum Beispiel erscheint es, als ob die Mörder unserer Brüder und ihre Hintermänner genau das erreichen, was sie wollten. Durch unsere Reaktion haben wir ihnen vielleicht unfreiwillig geholfen. Wenn wir die Tatsachen nicht ans Licht bringen, werden die Mörder ihr Ziel erreicht haben.

    Unsere Brüder Tillman, Necati und Ugur wurden auf bluttrünstige Weise umgebracht. Das ist eine Tatsache. Aber es gibt auch unrichtige Behauptungen über dieses Massaker, und eine davon betrifft das Ausmaß der Folterung. Es gibt Gerüchte, daß Bruder Tillman 156 Messerstiche erlitten hat, und Bruder Ugur so viele, daß sie nicht gezählt werden konnten. Diese Gerüchte beruhen nicht auf der Wahrheit. In der Gerichtsmedizin wollten wir Bruder Tillmans Leichnam, der in einem Plastiksack war, in den Sarg legen, aber die Beamten ließen das nicht zu. “Es ist sündig, ihn einfach so da hineinzulegen, wir sollten ihn in ein Leichentuch wickeln,” sagten sie. Ich habe das akzeptiert und getan, was sie für richtig hielten.

    Sie besorgten ein weißes Leichentuch und nahmen Bruder Tillmans Leichnam aus dem Plastiksack, den sie entsorgten. Ich nahm diese Gelegenheit wahr, um Bruder Tillmans Leichnahm zu untersuchen, bis hinunter zu seinem Bauch. Ich habe keine Messerstiche gesehen. Lediglich seine Kehle wies einen etwa 8-10 cm langen Schnitt auf, sowie Brust und Bauch den langen, zugenähten Einschnitt von der Autopsie. Leider kursieren verschiedene Gerüchte über die Brüder Tillman und Necati. Angeblich wären ihre Nasen, Lippen, und Ohren abgeschnitten worden. Diese Gerüchte entsprechen nicht der Wahrheit.

    Ich habe unseren Bruder Ed Grudier in Adana angerufen, weil ich wußte, daß er Bruder Tillmans Leichnam gesehen hatte. Ich fragte ihn bezüglich der Messerverletzungen an Bruder Tillmans Leichnam. Er sagte mir, “Bruder, ich habe vielleicht drei oder vier Messerstiche in der Brustgegend gesehen. Seinen Rücken hab ich nicht gesehen. In seinem Gesicht habe ich keine Messerstiche gesehen, lediglich ein paar Kratzer, wahrscheinlich vom Hinfallen.” Ich wußte, dass auch Ihsan Ozbek aus Ankara Leichname gesehen hatte. Ich fragte ihn, welche Leichname er gesehen hatte, und er sagte “Ich habe die Oberkörper von Tillman und Necati gesehen. Ich habe blaue Flecken auf Necatis Lippen und Kinn gesehen (von Schlägen), aber keine Messerstiche. Ich habe Bruder Tillmans Oberkörper angesehen, und auch dort keine Messerstiche gesehen.” Das sind die Aussagen von Menschen, die die Leichname gesehen hatten.

    Es stimmt, daß unsere Brüder gefoltert und mit Messern umgebracht wurden. Aber nicht in dem Ausmaß mancher Berichte, “zu viele Wunden zum Zählen, unbeschreiblich.” Es scheint, daß Ed Grudier sorgfältiger hingesehen hat, als Bruder Ihsan und ich, denn er sah drei oder vier Messerstiche im Oberkörper.

    Niemand von uns hat Bruder Ugurs Leichnam gesehen, weil ihn seine Famile noch in der selben Nacht, gegen Mitternacht, für das Begräbnis mitgenommen hat.

    Ich glaube, daß Bruder Ugur ähnliche Messerwunden hatte, wie die beiden anderen Brüder. Die Gerüchte sagen, daß Ugur am ganzen Körper Messerstiche aufwies, auch an seinen Genitalien. Ich glaube das nicht.

    Warum? Wenn jemand so viele Wunden hätte, würde er sofort sterben. Ugur hätte nicht bis 17:30 Uhr überlebt, wenn er so viele Messerstiche gehabt hätte. Ich glaube, daß wir aus den übertriebenen Berichten über die beiden anderen Brüder schließen können, daß auch die Berichte über Bruder Ugurs Verletzungen nicht den Tatsachen entsprechen.

    Deshalb kommen wir zu dem folgenden Schluß: Ja, die Brüder wurden gefoltert, aber nicht in dem Ausmaß, wie es berichtet wurde.

    Wir sind Söhne und Töchter der Wahrheit. Leider sind inzwischen diese unwahren Berichte und Übertreibungen um die ganze Welt gegangen. Unsere Brüder und Schwestern, und andere, die auf solche Nachrichten achten, wurden falsch informiert. Wir wollen niemandem wehtun. Aber wir wollen die Tatsachen berichten, so wie sie wirklich sind, ohne Übertreibungen. Es mögen alle die klaren Tatsachen bedenken.

    Woher sind diese übertriebenen Berichte über das Massaker von Malatya gekommen?

    Uns sind zwei Möglichkeiten eingefallen:


    1. Diejenigen, die dieses Verbrechen geplant haben, haben auch diese übertriebene Berichterstattung geplant. Die Morde waren für sie einfach Werkzeuge, die, in Verbindung mit den übertriebenen Schilderungen, die Christen in der Türkei ängstigen und einschüchtern sollten, damit sie sich ängstlich zurückziehen. Weitere Zielsetzungen könnten sein, durch die Darstellung der Türkei als ein barbarisches Land, in dem solche bluttrünstigen Verbrechen geschehen, die Türkei zu erniedrigen und ihren EU-Beitritt zu verhindern, sowie bei der Regierung und der Bevölkerung den Eindruck zu erwecken, daß die Christen alles übertreiben und unwahr darstellen.
    2. Wir sehen in jeder Situation, daß die Medien entweder völlig ignorieren, was wir sagen, oder es extrem ausnützen. Wir haben die blutige Unterwäsche untersucht, die der Öffentlichkeit als die Unterwäsche unserer Brüder präsentiert wurde. Kein einziges dieser Kleidungsstücke gehörte unseren Brüdern. Es stammte von Menschen, die ein paar Wochen vorher erschossen worden waren. Aber was taten die Medien? Sie nahmen diese Kleidungsstücke und präsentierten sie als die Unterwäsche, die gerade von den Leichnamen unserer Brüder entfernt worden war. Gibt es noch jemanden, der die Übertreibungen und manchmal blatanten Lügen der Medien noch nicht kennt?

    Deshalb, Brüder und Schwestern, wenn wir Euch nicht die Wahrheit schreiben, werden unsere Herzen keinen Frieden finden. Ich habe diesen Bericht geschrieben, weil ich sowohl in der türkischen als auch in der internationalen Presse übertriebene und unwahre Berichte gelesen habe. In diesem Bericht steht die Wahrheit.

    Bevor ich Euch diesen Bericht schicke, habe ich noch die Brüder Ihsan Ozbek und Ed Grudier um eine Stellungnahme gebeten; sie sind unten angehängt.


    Möge der Herr Euch reich segnen!

    Ahmet Guvener, Pastor der Diyarbakir Gemeinde

    #28209
    Anonim
    Pasif

    Stellungnahme von Bruder Ihsan Ozbek: :mellow:


    Bruder Ahmet,
    dein Bericht meines Zeugnisses stimmt mit der Wahrheit überein. Ich habe auch kein Problem mit allem anderen, das Du in deinem Bericht geschrieben hast. Danke, daß Du diesen Bericht geschrieben hast. Es wird gut sein, wenn alle lesen, was Du geschrieben hast.

    Friede,
    İhsan Özbek

    #28210
    Anonim
    Pasif

    Stellungnahme von Bruder Ed Grudier:


    Bruder Ahmet,
    Danke, daß Du diesen Bericht geschrieben hast. Es ist notwendig, daß die falsche Information korrigiert wird. Alles, was du geschrieben hast, stimmt.

    Möge der Friede des Herrn mit Dir sein.

    Ed.

    #28211
    Anonim
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    Stellungnahme von Bruder Zekai Tanyar

    Lieber Ahmet,

    Ich kann hierzu nichts aus eigenem Erleben sagen. Aber ich habe mit den Frauen von Necati und Tillman, Semsa und Susanne, gesprochen. Ihre Eindrücke stimmen mit deinen überein.

    Unbegründete Übertreibungen über die Wunden und die Folter zirkulieren, und einige Brüder und Schwestern, die noch unter dem Schock des Massakers stehen, erzählen diese Übertreibungen überall weiter. Das ist nicht gut.

    Der Bericht, den Du geschrieben hast, um diese falschen Informationen zu korrigieren, ist sehr gut, und sollte so bald wie möglich an alle interessierten Personen hier und im Auisland geschickt werden.

    Frieden,
    Zekai.

    Letzte Änderung: 2007-05-03 15:59

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