Hass auf christliche Missionare als Tatmotiv

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    Prozessbeginn gegen mutmaßliche Christen-Mörder

    Hass auf christliche Missionare als Tatmotiv

    Sieben Monate nach dem Mord an drei Christen in der türkischen Stadt Malatya müssen sich die mutmaßlichen Täter seit heute vor Gericht verantworten. Sie sollen aus religiös-nationalistischen Motiven gehandelt haben. Der Prozess findet unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen statt.

    (Von Ulrich Pick, ARD-Hörfunkstudio Istanbul)
    bild14802_v-mittel4x3.jpg Bildunterschrift: Beisetzung des ermordeten deutschen Christen in Malatya (Archivbild)

    Angeklagt sind fünf junge Männer im Alter von 19 und 20 Jahren. Ihnen wird zur Last gelegt, am 18. April dieses Jahres zwei türkische sowie einen deutschen Christen gefoltert und anschließend grausam ermordet zu haben. Die Bluttat fand im Büro des kleinen christlichen Verlages “Zirve” im ostanatolischen Malatya statt. Die Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Haft. Sie nennt als Tatmotiv Hass auf christliche Missionare, die die Angeklagten als Teil einer anti-islamischen Verschwörung der USA und Israels gegen die Türkei ansehen. Den mutmaßlichen Mördern wird zudem die Gründung einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen, mit der sie gewaltsam ihre ideologischen Überzeugungen durchsetzen wollten.

    Nicht die ersten Morde an Christen

    Die Morde in Malatya hatten international für große Empörung und Kritik an der Lage der christlichen Minderheiten in der Türkei gesorgt. Denn in den Monaten zuvor waren mit dem katholischen Priester Andrea Santoro und dem armenisch-türkischen Journalisten Hrant Dink zwei weitere Christen umgebracht worden. Und so schrieb selbst das türkische Massenblatt “Hürriyet”: “Was in Malatya vorgefallen ist, liegt in der kollektiven Verantwortung der Türkei. Diesen Mord hätte in Malatya jeder voraussagen können.” Immer wieder habe es Kampagnen gegeben gegen einige wenige Menschen, die Bibeln verteilen oder gegen klitzekleine Gemeinden, die sich in provisorischen Kirchen versammeln. “Und in diese Kampagnen sind nicht immer nur Islamisten verwickelt gewesen, sondern auch Politiker, die sich seit Jahrzehnten als Sozialdemokraten oder Linksnationale verstehen – sie und ihre Hetzparolen, in denen sie von einer Missionierung in der Türkei sprechen. Das Ereignis in Malatya ist leider ein Nebenprodukt unserer kollektiven Ignoranz”, schreibt die Zeitung.

    Religiöse Minderheiten gelten als Bedrohung

    Hintergrund hierfür ist ein vielfach überzüchteter Nationalismus, welcher nach dem Motto vorgeht: “Eine Fahne, ein Land, ein Volk”. Damit werden nicht nur religiöse und ethnische Minderheiten in der Türkei ignoriert, sie werden darüber hinaus oft auch als Bedrohung für die angebliche nationale Einheit angesehen, was einer völlig verzerrten Darstellung entspricht. Denn die rund 100.000 Christen fallen bei insgesamt 74 Millionen Einwohnern so gut wie nicht ins Gewicht.

    Kein Wunder, dass der Präsident des Bundes der Protestantischen Kirchen der Türkei, Bedri Peker, am Tag nach der Ermordung der drei Christen den türkischen Staat, die Parteien sowie die Medien bezichtigte, eine Atmosphäre des Hasses gegen Christen zu schüren. Christen würden als potentielle Kriminelle, Separatisten und Landesverräter dargestellt. Einige Politiker und Medien stellten die Christen feindseelig ins Zielvisier und hetzen die Bevölkerung auf. “Missionar sein heisst nichts anderes, als unseren Glauben vorstellen zu wollen. Wir als Christen dieses Landes haben im Rahmen der Rechte und Freiheiten, die uns die Verfassung gewährt, das natürliche Recht unseren Glauben zu praktizieren und zu verbreiten”, sagte Peker.

    Angst vor christlicher Mission

    Was das Missionieren in der Türkei betrifft, so ist dieses übrigens nicht verboten. Nach Paragraf 115 des Strafgesetzbuches droht sogar eine Strafe, wenn eine Person eine andere daran hindert, ihre religiöse und politische Weltanschauung zum Ausdruck zu bringen, zu wechseln oder gar zu verbreiten. Die Praxis in der Türkei sieht allerdings anders aus, hier gibt es eine stark verbreitete Angst vor christlicher Mission und hier und dort auch Selbstjustiz – und zwar vor allem bei Nationalisten. Mission betrieben wird übrigens weniger von Christen, die es schon im Osmanischen Reich gab, sondern durch Freikirchen, die insbesondere aus den USA und Südkorea kommen.

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