Ein 'gotteskrieger' Mit Namen Fritz

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    Er trägt keinen Rauschebart und heißt weder Hussein noch Mustafa. Der mutmaßliche Bombenattentäter, der im Namen Allahs amerikanische Militäranlagen, deutsche Diskotheken und Flughäfen in die Luft sprengen wollte, hört auf den alten deutschen Namen Fritz.

    Eine Person wird am Mittwoch (05.09.2007) von Polizeibeamten aus einem Hubschrauberder Bundespolizei in den Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe gebracht. Am Mittwoch findet dort ein Haftprüfungstermin von drei mutmaßlichen Mitgliedern einer islamistisch motivierten terroristischen Vereinigung statt, die am Dienstag (04.09.2007) festgenommen wurden.

    Er ist in München aufgewachsen. Ende der neunziger Jahre soll Fritz G. zum Islam konvertiert und nach Ulm umgezogen sein. Seine Eltern führen in Neu Ulm einen Betrieb für Solaranlagen. Fritz G. entwickelte sich zum führenden Mitglied der islamistischen Szene, die im Schatten des Ulmer Münsters nach den Erkenntnissen des Verfassungsschutzes ganz besonders gefährliche Aktivitäten entwickelte. Im Fokus der gegenwärtigen Ermittlungen steht das Islamische Informationszentrum (ITZ), das sich nach außen hin betont weltoffen und gewaltfrei gibt. „Islam ist Frieden“, steht zum Beispiel auf einem Plakat im Schaufenster.

    Doch im Innern werden die „Brüder und Schwestern“ auf einer Tafel aufgefordert, „kein Wort“ mit Journalisten zu sprechen. Und vieles spricht dafür, dass hinter den Fassaden Hassprediger den Ton angaben. Nach den bisherigen Ermittlungen fungierte das ITZ als Anlaufstelle für Islamisten, die sich nach eingehender Schulung in Terrortrainingslagern in Pakistan und andernorts zu „Gotteskriegern“ ausbilden ließen und nach ihrer Rückkehr darauf brannten, in Deutschland den Kampf gegen die Ungläubigen aufzunehmen – darunter insbesondere zum Islam konvertierte Deutsche wie Fritz G. Wie fanatisch dieser Mann Allah diente, bezeugte eine frühere Nachbarin. „Das war furchtbar mit dem“, sagte die Frau dem Südwestrundfunk. „In einem fort hat der mit den Gebetsmühlen hantiert.“

    Warum hat sich Fritz G. dazu entschlossen, sein Heil im Islam zu suchen? Der Mann, der bei diesem Religionswechsel laut „Focus“ die entscheidende Rolle spielte, wurde einige Monate vor Fritz G. unter Terrorverdacht in Pakistan verhaftet: der 29-jährige Deutschtürke Tolga D., der lange Zeit dem Leitungsteam des Islamischen Informationszentrums in Ulm angehörte. Der pakistanische Geheimdienst vermutet, dass Tolga D. ein Ausbildungslager von Al Qaida besuchte. Bei seiner Festnahme hatte er ein Satellitentelefon bei sich. Tolga D. wurde beim Landeskriminalamt Baden-Württemberg schon längere Zeit als „Gefährder“ geführt. Die Staatsanwaltschaft München hatte gegen ihn wegen Volksverhetzung ermittelt; bei einer Hausdurchsuchung hatte die Polizei eine verdächtige Islamisten-CD in seiner Wohnung gefunden. Über Deutschland soll Tolga S. immer wieder gesagt haben, hier sei alles doch „nur Dreck“.

    Gegen einen anderen Islamisten aus Ulm ermittelte die Bundesanwaltschaft wegen der Beteiligung an dem Bombenattentat auf der Insel Bali im Jahre 2002. Und drei deutsche Konvertiten aus Ulm fielen bei Gefechten in Tschetschenien, wo sie aufseiten der muslimischen Rebellen kämpften.

    Wie ist es zu erklären, dass junge Deutsche in den „Heiligen Krieg“ ziehen? Der 22-jährige Daniel S., der jetzt gemeinsam mit Fritz G. verhaftet wurde, entstammt einem bürgerlichen Elternhaus und ist im saarländischen Neunkirchen aufgewachsen. Im Zuge einer Sinnsuche, heißt es, sei er schon mit 19 Jahren zum Islam konvertiert. Daraufhin ging er nach Ägypten, lernte Arabisch, ließ sich im Koran unterweisen – und reiste im Herbst 2006 weiter nach Pakistan, um sich auch praktisch für den „Heiligen Krieg“ ausbilden zu lassen.

    Auch Fritz G. übte sich nach den Erkenntnissen des Bundeskriminalamts schon vor längerer Zeit in Terrorcamps im Kampf mit der Waffe. Ende 2006 soll er gemeinsam mit dem jetzt ebenfalls verhafteten Türken Adem Y. ein Trainingslager für Terroristen in Pakistan besucht haben.

    Dass er das Gelernte auch in die Tat umzusetzen gedachte, führte er den Fahndern Silvester vergangenen Jahres vor Augen: Gemeinsam mit zwei Komplizen umrundete Fritz G. mehrmals mit einem blauen Honda die US-Kaserne in Hanau. Die Polizei sah darin den Versuch, die amerikanische Militäranlage in Vorbereitung eines möglichen Anschlags auszuspähen und nahm die Verdächtigen vorübergehend fest. Im März 2007 eröffnete die Generalbundesanwaltschaft ein Verfahren gegen sie und ordnete sogar bei Fritz G. eine Hausdurchsuchung an. Doch der fühlte sich offenbar sehr sicher. „Die haben doch nichts gegen uns in der Hand“, soll er in einer E-Mail an einen Gesinnungsgenossen gehöhnt haben.

    Dass die Islamisten trotz der Ermittlungen weiter unverdrossen an ihren Anschlagsplänen arbeiteten, erschreckt Fahnder wie Politiker. „Wir haben es hier mit absolut überzeugten und hochgefährlichen Männern zu tun, die bereit waren, bei möglichen Anschlägen zu sterben“, kommentierte Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.

    Schon seit Monaten hatte das Bundeskriminalamt Hinweise, dass Fritz G. und seine Mittäter Kontakt zur „Islamischen Dschihad Union“ unterhielten, einem Terrornetzwerk usbekischen Ursprungs, das bereits Anschläge auf israelische und amerikanische Ziele verübt hatte. Schließlich beobachteten die Fahnder, dass die „Gotteskrieger“ zwölf Fässer mit hochkonzentrierten Chemikalien in ihren Besitz brachten, aus denen sich Sprengstoff hätte herstellen lassen und Terrorakte vorbereiteten, denen möglicherweise Tausende von Menschen zum Opfer gefallen wären.

    „Wir sind total geschockt“, sagt eine Frau im Ulmer Stadtteil Böfingen, die lange Zeit ganz in der Nähe von Fritz G. lebte. „Da kriegt man schon Angst.“ Fritz G. lebte mehrere Jahre in dem ruhigen Viertel in einem Sechs-Familien-Wohnhaus, zog jedoch in den vergangenen Monaten mehrfach um, bevor er sich vor wenigen Tagen mit seinen Komplizen in einem Ferienhaus im sauerländischen Medebach-Oberschledorn einquartierte.

    Nach der Aufdeckung der jüngsten Anschlagspläne in Deutschland halten Terrorexperten noch andere Dinge für möglich. Eine neue Qualität hat die Bedrohung dadurch erreicht, dass die Gefahr nicht mehr nur von Islamisten arabischer Herkunft ausgeht, sondern in immer größerem Maße auch von deutschen Konvertiten wie Fritz G. „Es gibt heute schon Konvertiten, die ihre Konversion nicht mehr öffentlich machen, um besser getarnt zu sein“, sagt der jordanische Terrorexperte Fuad Hussein. „Sie essen Schweinefleisch, gehen in Kirchen, haben Freundinnen. Niemand weiß, wer sie sind, bis sie zuschlagen.“

    von Heinrich Thies

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