Die Geschıchte Von Andrea Siebert

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    klaus
    Anahtar yönetici

    Die Geschichte von Andrea Siebert

    Andrea Siebert* kennt die Bedeutung ihrer Worte. Mit Bedacht spricht sie den arabischen Text vor den anwesenden Muslimen: ,,lch bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Allah, und dass Mohammed der Gesandte Allahs ist.” Nach islamischem Recht ist sie dadurch Muslimin geworden. Umkehr ausgeschlossen. Die Deutsche setzt sich leidenschaftlich für ihre neue Religion ein, heiratet einen Muslim, bekommt Kinder, die sie islamisch erzieht. Doch immer wieder nagen Zweifel an ihr.

    Frau Siebert, Sie kamen aus einer christusgläubigen Familie. Was fehlte Ihnen, so dass Sie Muslimin geworden sind?

    Es kamen damals mehrere Sachen zusammen. Einmal vermisste ich in der Kirche wirkliche Gemeinschaft. Die Formen in unserer damaligen Gemeinde waren starr; ich vermisste auch Gleichaltrige. Außerdem empfand ich den christlichen Glauben als konturlos. Die meisten Christen, die ich kannte, erschienen mir irgendwie als Mitläufer und zeigten keine Flagge. Ich war jung und suchte wirkliche Orientierung.

    Was hat Sie am Islam fasziniert, so dass Sie mit Überzeugung konvertieren konnten?

    Zunächst einmal war das diese intensive Gemeinschaft in der islamischen Gruppe, in die ich hineinkam. Das war ja genau das, was ich vermisst hatte. Dann natürlich die Entschlossenheit, mit der die Muslime ihre Religion leben. Ich habe mich auch sehr von der islamischen Sicht der Bibel beeinflussen lassen. Die Muslime benutzen ja hier die Argumente so genannter moderner Theologen, die der Bibel ihre Authentizität absprechen. Im Gegengewicht dazu wird dann der Koran als ein Buch hervorgehoben, welches jeder wissenschaftlichen Untersuchung standhalten würde, ja, noch mehr, der Koran hätte den Muslimen sogar zu ihren wissenschaftlichen Durchbrüchen in der Blütezeit des Islam verholfen. Irgendwann meinte ich, dass ich innerlich sowieso schon Muslimin sei, so dass ich dann auch offiziell den Islam annehmen wollte. Das tat ich, indem ich einfach im Beisein von mehreren Muslimen auf Arabisch das islamische Glaubensbekenntnis aussprach. Damit war ich Muslimin.

    Haben Sie dann im Islam eine feste Grundlage für Ihr Leben in unserer westlichen Gesellschaft gewinnen können?

    Am Anfang erschien es mir so. Es war alles ganz klar und einfach, da der Islam jeden auch noch so kleinen Bereich des Lebens regelt. Das geht eben vom Gebet über das Essen bis hin zum Händewaschen oder Anziehen. Allerdings merkte ich mehr und mehr, dass es sehr schwer ist, als Muslimin in einem westlichen Land zu leben und dabei auch die Gebote und Verbote des Islam einzuhalten. Überall gibt es Probleme: Sei es beim Essen, denn ich aß nur islamisch geschächtetes Fleisch, aber Schächten (das Schlachten von Tieren ohne Betäubung) ist in Deutschland verboten. Sei es, dass ich meinen Beruf nur schwer ausüben konnte wegen der islamischen Bekleidung, und weil eine Frau auch nie mit einem Mann allein in einem Raum sein darf, der nicht zur engeren Familie gehört. Oder einfach die Tatsache, dass ich nie an einem Tisch sitzen durfte, auf dem Alkohol stand. Mir wurde immer klarer, dass man nur in einer islamischen Gesellschaft den Islam wirklich praktizieren kann. Das ist ja dann auch letztendlich das Ziel des Islam, dass überall auf der Welt der Islam die Norm für die Gesellschaft ist. Aber im Laufe der Zeit bekam ich immer mehr Zweifel, ob dieses Ziel überhaupt realisierbar ist.

    Wie beurteilen Muslime, besonders führende, die Christen in Deutschland?

    Für Muslime ist die “deutsche Gesellschaft” gleich “die Christen”. Sie sehen die westliche Gesellschaft, also auch die deutsche, als im Untergang begriffen. Der Islam ist nach ihrer Meinung die einzige Rettung, ansonsten würde Deutschland bald versinken in Kriminalität, Unmoral etc. Das sah ich als Muslimin ganz genauso. Mich störte auch die gesellschaftliche Inaktivität der Christen. Und ich sah den Islam als heilbringend.

    Wie haben Ihre Verwandten und Bekannten auf Ihren bewussten Übertritt zum Islam als einer nichtchristlichen Religion reagiert? Haben Sie die Beziehung zu Ihnen abgebrochen oder konnten Sie im Verband der Familie bleiben?

    Es war zunächst ein großer Schock für meine Eltern. Doch nachdem sie ihn überwunden hatten, war ich einfach weiterhin ihre Tochter. Sie haben mich niemals diskriminiert oder die Beziehung zu mir abgebrochen. Dieses Verhalten hat sicherlich dazu beigetragen, dass ich später wieder zum christlichen Glauben finden konnte. Wenn ich mir im Gegenteil eine islamische Familie vorstelle, in der ein Kind, besonders eine Tochter, Christ werden würde….

    Haben Sie im Islam vor Ort und anderswo neue gesellschaftliche Kontakte gewonnen, oder sind Sie schließlich doch einsam geblieben?

    Ich war zunächst sehr aktiv, setzte mich für den Islam ein, verbrachte viel Zeit mit Dialogveranstaltungen und ähnlichem, und es entstanden viele neue Kontakte, ja, wie ich meinte, auch Freundschaften. Später dann, als ich bedingt durch meine Kinder nicht mehr an diesen Aktivitäten teilnehmen konnte, war ich allein. Das war eine große menschliche Enttäuschung für mich. Plötzlich interessierte sich niemand mehr dafür, wie es mir und meiner Familie ging.

    Haben Sie im islamischen Glauben Ihre Pflichten bis zur Befriedigung erfüllen können? Haben Sie schließlich das gefunden, was Sie ursprünglich suchten?

    Ich bemühte mich sehr, allen Pflichten nachzukommen. Aber ich stellte leider fest, dass das nicht möglich war. Ich lag oft abends im Bett wach und dachte: “Wenn ich jetzt sterbe, komme ich in die Hölle!” Ich hatte keine Heilsgewissheit, immer musste ich Angst haben, nicht genug getan zu gaben. Hier eine Unaufmerksamkeit beim rituellen Gebet, dort ein Bissen unerlaubtes Essen. Denn bei vielem weiß man schließlich nicht genau, ob es nicht vielleicht etwas Verbotenes enthält. Auch hatte ich immer das Gefühl, meine Gebete kämen nicht über die Zimmerdecke hinaus. Irgendwann fragte ich mich, ob es überhaupt einen Menschen geben könnte, der das Paradies erreichen würde. Zunehmend litt ich darunter, dass der Islam zwar Gesetze auferlegt, aber keine von mir zutiefst ersehnte Erlösung brachte.

    Aber nun haben Sie sich aus dieser Religion und ihrer starken Bindung herausgelöst. Was hat Sie dazu veranlasst?

    Ich war in meinem gesamten Leben an einen Punkt gekommen, an dem ich sagte, es muss irgendetwas passieren, so kann es nicht bleiben. Ich hatte nur nicht sagen können, was genau sich eigentlich ändern sollte. In dieser Situation wurde ich von jemandem auf die Bibel hingewiesen, speziell: Jesaja, Kapitel 53, und auf den Fund der Schriftrollen in Qumran. In diesem Fund befindet sich auch eine Schriftrolle aus der Zeit ca. 100 v. Christus, die den gesamten Jesaja-Text enthält. Mir war bekannt, dass Jesaja 53 sehr detailliert von der Erlösungstat Jesu spricht, und diese Schriftrolle stammte eben aus einer Zeit (100 v. Chr.), in der noch keiner von Jesus wissen konnte. Das war der Auslöser.

    Ich dachte Tag und Nacht nach, wie ich diese Tatsache “islamisch” einordnen konnte. Es gelang mir nicht. Ich merkte, dass ich mich selbst aus dieser Lage der absoluten Ungewissheit, was wahr und was unwahr ist, nicht befreien konnte und betete zum ersten Mal bewusst in Jesu Namen: “Gott, wenn Du wirklich dieser Gott bist, von dem hier gesprochen wird, wenn Jesus wirklich dein Sohn ist, der für uns am Kreuz gestorben ist, dann sag es mir.” Nach diesem Gebet fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Gott hatte mir geantwortet. Plötzlich verstand ich Bibelstellen, die ich früher nie begriffen hatte, und ich sah den roten Faden in der Bibel, den Erlösungsplan Gottes für uns. Ganz persönlich sprach Gott mich dann auch mit einem Vers aus dem Johannes-Evangelium an: “Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.”

    Als ich meinem Mann dann von alledem erzählte, gab es natürlich große Auseinandersetzungen. Er wurde sehr böse und wollte mich daran hindern, die Bibel zu lesen. Er spionierte mir regelrecht hinterher. Er hatte auch Angst, dass ich Kontakt zu anderen Christen knüpfen würde und versuchte dies zu verhindern. Ich tat es aber trotzdem heimlich. Diese Kontakte und auch meine Eltern waren für mich wirklich sehr wichtig in dieser Zeit, in der es bei uns drunter und drüber ging. Ich lebte ständig in großer Angst, was wohl als nächstes kommen würde. Für unsere Kinder war dies alles ganz besonders schlimm.

    Haben Sie jetzt bei der christlichen Freiheit weniger Halt als vorher in den Ordnungen und Regeln im Islam?

    Nein, ich habe nicht weniger Halt. Im Gegenteil. Gott lässt mich über seinen Willen nicht im Unklaren, aber er entmündigt mich dabei nicht, wie ich es heute im Islam empfinde. Er nimmt mich als sein Gegenüber ernst, ich bin nicht nur sein Diener, sondern sein Kind. Die Bibel ist sein Wort, durch das er schon oft zu mir gesprochen hat. Die Gemeinde ist meine Familie. Ich bin glücklich, dass ich heute in einer lebendigen Gemeinde sein darf. Dort bin ich mit Menschen zusammen, die Jesus liebhaben, die seine Liebe weitergeben und weitersagen möchten, die aneinander Anteil nehmen.

    Interview: Ernst Schrupp; aus: Neues Leben – Das christliche Ratgeber-Magazin ( http://www.neuesleben.com)

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